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19.4.2024 : 1:27 : +0200

Die Sau ist tot - Internet-Comedy von Markus Kloster

01.11.2011

Markus Kloster gehört zum Schauspiel-Ensemble des Pfalztheater Kaiserslautern. Im Internet gibt es eine eigene Comedy zu sehen, die Frank Herkommer für das Willi-Magazin angesehen hat.

Die Sau ist tot. Neues vom Brückenweg.

PT- Mime Markus Kloster verlegt die Lindenstraße nach Kaiserslautern.

Stars werden längst im Internet geboren. Vielleicht auch der zukünftige Regisseur Markus Kloster. Noch glänzt das Herrchen von Henry, dem ballverliebten Jack Russell, als Schauspieler am Pfalztheater. Niemand vergisst den genialen Dr. Memory und alle anderen Rollen Klosters, wenn er in den „39 Stufen“ war, dem Stück, das nun zu Recht schon die dritte Saison auf dem Spielplan steht. Oder die grell-schrillen Auftritte im Goldenen Drachen. Im lindgrünen Kostüm, auf den High Heels so sicher wie eine noch nüchterne Animierdame auf Sankt Pauli.

Wer glaubt, der kleine Mann mit dem großen Talent litte unter den häufigeren Auftritten im Frauenfummel, kann beruhigt werden. Hape würde anerkennend nicken, wenn er auf www.myvideo.de vorbeischaut. Dort, wo Markus Kloster seine Lust an Camouflage, Travestie, abgründigem Humor, Slapstick, Schwachmatentum und Satire auslebt. In der eigenen Serie. Neues vom Brückenweg, die persiflierende Anlehnung an die Lindenstraße ist nicht zu übersehen. Auf sage und schreibe 28 Folgen hat es die Internetsoap bisher gebracht, Fortsetzungen fest geplant und in Arbeit. Eine Serie um Schweine, Süchte, Nöte, Nachbarschaft und Liebe. Die man am besten leicht angeheitert ansieht, vielleicht an einem häuslichen langen Abend der Sauereien. Denn darum geht es anfangs: Jack Russell sind bekanntlich Jagdhunde, Markus lässt den Wurfball im Garten fliegen und der armen Keramiksau im Garten seiner abwesenden Vermieterin in ein empfindliches Teil. Falsch! Das Ohr ist ab. Die Geschichte entwickelt sich, skurril, schwarz, bösartig, verliebt in die Antipointe, mit wackeliger Kamera, auch so kann man in Brechts Spuren wandeln, sie überlebt den Umzug des Klosterbruders samt Hund nach Kaiserslautern, sie erträgt das Hinzukommen weiterer Ensemblemitglieder des Pfalztheaters. Sie bringt es zu der Ehre, in Günther Fingerles Programm aufgenommen zu werden und an einem Abend auf Großleinwand auf der Werkstattbühne bewundert werden zu können.

Und wartet nun sehnsüchtig auf die Kultgemeinde. Im Netz. Anklicken und reinschauen! Zwischen 7 und 17 Minuten je Episode. Mit ganz viel Lautern drin. Und lol-Effekten zuhauf. Vorsicht! Nicht behaupten: „Ja, ja, ich hab dich gesehen, Markus. Und Henry und Basti auch. Bei myvideo kann man sehen, wie viele Besucher da waren. Noch viel zu wenige. Ändert das gefälligst! Einfach die Saucomedy anklicken.

Hier der Link: Die Sau ist tot

Viel Spaß wünscht Euch dabei

Kulturbeutel Frank Herkommer